Unverhofft zum neuen Amt

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt – wer kennt das nicht? Fast jeder hat schon mal seine Pläne über Bord geworfen, wenn etwas Wichtiges dazwischenkam. Genauso ist es gerade Thore Paulsen von der Freiwilligen Feuerwehr Treia ergangen. Der junge Familienvater hat vor fünf Jahren als Jugendwart die Verantwortung für die Nachwuchsfeuerwehrleute übernommen

„Die Ausbildung macht mir großen Spaß. Auch, weil mich ein großartiges Team unterstützt“, erzählt er. Mit zum Team gehört auch seine Frau Lena. Die junge Mutter pausiert gerade in der aktiven Wehr, die Jugendarbeit aber hat sie sich nicht nehmen lassen. „Da springt der Opa ein und passt auf unseren Sohn auf“, erzählt sie. So sollte es gerne noch einige Jahre weitergehen. Da waren sich beide einig. „Wir konnten uns beide gut vorstellen, dass ich irgendwann mal in die Wehrführung gehe – wenn die Kinder groß sind“, erzählt Thore Paulsen. Doch dann kam es anders. 

Nachdem klar war, dass Stephan Pelzer nicht noch einmal für das Amt des stellvertretenden Wehrführers zur Verfügung stand, wurde jemand gesucht, der seinen Platz ausfüllen könnte. Kein leichtes Unterfangen, schließlich ist das Amt des stellvertretenden Wehrführers mit zahlreichen Aufgaben und viel Verantwortung verbunden. Ein Wunschkandidat kristallisierte sich dennoch recht schnell heraus – Thore Paulsen. Und obwohl er als junger Familienvater andere Pläne hatte, stellte er sich am 4. Februar während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr zur Wahl. „Das war zwar anders geplant“, schmunzelt er. „Aber ich werde eben schon jetzt gebraucht.“ Die einstimmige Wahl zeigt, dass seine Kameradinnen und Kameraden hinter ihm stehen. „Ich freue mich riesig über die Wahl. In Thore haben wir einen tollen Nachfolger gefunden. Schön, dass er sich bereit erklärt hast, mit mir zusammen die Wehr weiterzuführen“, betont Wehrführer Michael Nissen.

In der Versammlung der Gemeindevertreter ist Thore Paulsen jetzt offiziell vereidigt und in sein Amt eingeführt worden. Nun warten neue Herausforderungen auf ihn. „Darauf freue ich mich“, betont er. „Auch auf die Zusammenarbeit im Vorstand. Wir möchten in Zukunft einiges ändern, an unserer internen Kommunikation arbeiten. Unsere Beschlüsse sollen für die Kameradinnen und Kameraden transparenter werden.“ Ein großes Projekt ist auch die Planung des neuen Feuerwehrgerätehauses. „Bisher hatte ich noch nicht so viel damit zu tun, aber auch das wird sich ändern.“ Es gibt also jede Menge zu tun. Die Zeit, die er für sein Engagement bei der Feuerwehr investiert wird mit der neuen Aufgabe sicher nicht weniger. „Es bringt mir ja auch viel Spaß. Unsere Wehr ist sehr gut ausgerüstet und es macht Freude mit der Technik zu arbeiten und etwas auszuprobieren.“ Die Gemeinschaft und die Zusammenarbeit mit den Kameradinnen und Kameraden sind ebenfalls große Faktoren für seine Motivation. „Und Menschen in schwierigen, mitunter lebensbedrohlichen Situationen helfen zu können – das ist ein gutes Gefühl, für das sich unser Engagement wirklich lohnt.“

Beitrag veröffentlicht von:
Claudia Kleimann-Balke
Engagement und Familien – bei Lena und Thore Paulsen bringen beides unter einen Hut.