Archäologische Ausgrabungen im Karteblock

Am 26. und 27. April 2021 rollte im geplanten Neubaugebiet „Am Hermannsorter Weg“ der Bagger an, um den Mitarbeitern vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein auf dem Flurstück „Karteblock“ den Blick in den Untergrund freizulegen.

Im südlichen Bereich konnten einige Verfärbungen freigelegt werden, die am zweiten Tag näher untersucht und dokumentiert wurden, bevor die Gräben wieder geschlossen wurden.
Grundlage dieser verpflichtenden Untersuchungen ist das Denkmalschutzgesetz und ein Europäisches Übereinkommen zum Schutz des archäologischen Erbes.

Dass es sich um eine kulturgeschichtlich interessante Fläche handelt, wurde durch zahlreiche Sondengängerfunde im Oberboden belegt, die aus der Zeit der Schlacht bei  Idstedt am 25. Juli 1850 stammen und daher mit einiger Wahrscheinlichkeit auch diesem Ereignis zugeordnet werden können. Bei den Funden handelt es sich um Kugeln und sogenannte „Wachtmeister“, die zum Laden der damals üblichen Vorderlader verwendet wurden. Auch wurden Sporenträger entdeckt und wie alle anderen Funde mit der genauen geografischen Position registriert. Diese Funde können mit zeitgenössischen Berichten über den Schlachtverlauf verglichen werden.

An der Schlacht von Idstedt nahmen insgesamt 60.000 Soldaten teil, von denen über 1400 starben und zwischen 3000-5000 verwundet wurden. Allein diese Zahlen lassen erahnen, dass es sich um eine sehr intensive, schreckliche und blutige Schlacht gehandelt haben muss.
Im Gedenken daran wurden das Idstedt-Denkmal 1869 und die Idstedt-Gedächnishalle 1930 errichtet, deren Besuch sich nach wie vor lohnt.

Die Lürschauer Kita und die Kidswehr dürfen sich freuen, da Sönke Ohlsen aus Hermannsort seine Entlohnung für die Baggerarbeiten an sie spenden will.

Beitrag veröffentlicht von:
Finja Henke